Berichteten interessierten Bürgerbusvereinen aus ganz Nordrhein-Westfalen von ihren Erfahrungen mit dem Wechsel des Betriebssystems vom Linien- auf Anforderungsverkehr. Thaddäus Wichmann (l.), Voritzender des Bürgrerbusvereins Lüdinghausen, und BüLaMo-Projektleiter Josef Himmelmann (Olfen).
Die Fakten sprechen für sich: Steigende Nutzerzahlen, zufriedene bis begeisterte Fahrgäste, eine bessere Busauslastung bei reduziertem Dieselverbrauch und nicht zuletzt die gestiegene Motivation der ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer: “Der Umbau unseres Betriebssystems vom starren Linienverkehr zum Bürgerbus auf Anforderung ist gelungen, für den Bürgerbus Lüdinghausen ist es ein echter Erfolg“, betonte Vorsitzender Thaddäus Wichmann bei einem Treffen von 33 Bürgerbusvereinen aus NRW und Niedersachsen sowie Vertretern des NRW-Ministeriums für Verkehr und Umwelt, der Bezirksregierung, des Kreises Coesfeld, des ÖPNV, der Stadt Lüdinghausen und des Dachverbandes “Pro Bürgerbus NRW” im Kapitelsaal der Burg Lüdinghausen. Veranstalter war “BüLaMo” (Bürgerlabor Mobiles Münsterland) mit Josef Himmelmann (Olfen) als Projektleiter. Kein Wunder, dass das Thema Umbau des Betriebssystems auf großes Interesse bei den rund 100 Teilnehmern stieß. Denn viele Bürgerbusvereine haben ähnliche Strukturen wie der Lüdinghauser Verein und wollen sich verändern.
Die Sicht auf den Lüdinghauser Systemwechsel erhellten Vorsitzender Thaddäus Wichmann und Fahrdienstleiter Josef Oberhaus. Sie analysierten die Motive und informierten über die Vorgehensweise des Vereins. Aus ihren Worten ging hervor, dass nur die Einbindung aller Gremien – Fahrpersonal, Vorstand und der zu diesem Zweck gegründete Arbeitskreis – den Erfolg möglich gemacht habe. Aber ohne die Hilfe, das technische now how und nicht zuletzt die finanzielle Unterstützung der oben genannten Organisationen, Landes- und Bezirksregierung, Verkehrs- und Kommunalverbände, sei es für einen Bürgerbusverein allein wohl nicht möglich, diese Aufgabe zu stemmen. Insbesondere bedankte sich Thaddäus Wichmann bei den Vertretern des NRW-Verkehrsministeriums, die durch die Anwesenheit fast des gesamten Referats den Bürgerbusvereinen eine besondere Wertschätzung gezeigt hätten, Er dankte ferner Landrat Dr. Schulze Pellengahr, Lüdinghausens Bürgermeister Ansgar Mertens sowie der Mobilitätsbeauftragten der Stadt Lüdinghausen, Vanessa Hullermann, für ihre Unterstützung.
“Unser Weg zum digitalen Bürgerbus auf Anforderung war arbeitsreich und mühsam, aber er hat sich gelohnt”, zog der Vorsitzende eine positive Bilanz. So habe die Anpassung der Software an die örtlichen Gegebenheiten der Steverstadt “uns oft einen langen Atem abgenötigt”, Aber das sei nun mal ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem gut funktionierenden Betriebssystem. “Da müssen Sie dran bleiben”, riet Wichmann interessierten Kollegen. Auf viel Interesse stieß Josef Oberhaus mit seinen Ausführungen. Der Fahrdienstleiter ermöglichte den Gästen Einblicke in das Buchungsprogramm. Auf einer Leinwand demonstrierte er Arbeitsweise der “Cover Car-Software” und erläuterte die “Kommit App”, mit deren Hilfe die Fahrgäste selbstständig ihre Fahrten buchen können.
Daraus entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, in der weitere Fragen zur Software und zur benötigten Hardware im Bus im Raum standen. Wichtig waren vielen Gästen die Frage der Finanzierung und Förderung eines Systemwechsels. Josef Himmelmann und Thaddäus Wichmann betonten abschließend aber auch, dass der “Bürgerbus auf Anforderung” nicht für jeden Bürgerbusverein das allein seligmachende Modell bedeuten müsse.
