Mitglieder des Seniorenbeirats und des Bürgerbusvereins diskutieren über das Thema “Bürgerbus auf Abruf”: Bürgerbusvorsitzender Thaddäus Wichmann, Georg Bicher, Markus Gründken, Dr. Diethard Reisch, Josefine Kleyboldt, Seniorenbeiratsvorsitzender Bernhard Altenbockum, Christa Spöde und Thomas Suttrup (v. l.).
Der Seniorenbeirat der Stadt Lüdinghausen begrüßt die geplante Umstellung des Bürgerbusverkehrs vom Linien- zum Bedarfsverkehr. Das Gremium bewertete bei einem Informationstreffen mit Vertretern des Bürgerbusvereins die Möglichkeiten, die sich daraus für die Fahrgäste ergäben, sehr positiv. Beiratsmitglied Thomas Suttrup, ehemaliger Bürgerbusfahrer, zeigte sich überzeugt von dem neuen System und prognostizierte deutlich wachsende Fahrgastzahlen.
Zuvor hatte Bürgerbusvorsitzender Thaddäus Wichmann den Werdegang des “Erfolgsmodells Bürgerbus” erhellt. Im Juni dieses Jahres könne der 80.000 Fahrgast seit dem Start im Mai 2012 begrüßt werden. Wichmann gab sodann einen Ausblick auf das beabsichtigte neue Abrufsystem, bei dem es zwei Möglichkeiten gebe: Zum einen kann der Bürgerbus durch einen Telefonanruf (Festnetz oder Mobil) zu einer bestimmten Zeit zu einer Haltestelle in Wohnnähe bestellt werden; zum anderen könnten die Fahrgäste eine dafür vorgesehene und entwickelte App auf ihr Smartphon laden, sich registrieren und damit den Bürgerbus selbstständig buchen.
Breiten Raum nahm in der sich anschließenden Diskussion die Beantwortung vieler Detailfragen ein. Georg Bicher und Dr. Diethard Reisch sprachen die Barrierefreiheit an der Haltestellen an. Hier berichtete Bürgerbusvorsitzender Wichmann, dass die ersten Haltestellen bereits barrierefrei seien und Vorstandsmitglied Markus Gründken erläuterte, dass im Bus die Befestigungsmöglichkeit für Rollstühle mit besonderen Kraftknotenpunkten möglich sei.
Josefine Kleyboldt sprach den Bedarf für Bauerschaftsbewohner an; ein Thema das der Seniorenbeirat in der Vergangenheit bereits mit dem Bürgerbusverein diskutiert hatte. Doch auch diesmal träufelte Thaddäus Wichmann einen Wermutstropfen in den Becher des insgesamt positiv beurteilten Bürgerbus-Abrufsystems: Da bei den ausgedehnten Lüdinghauser und Seppenrader Bauerschaften von Leversum und Emkum im Westen bis Brochtrup und Aldenhövel im Osten die Fahrzeiten sich überproprtional entwickeln würden, sei eine verlässliche Planbarkeit unter den jetzigen Bedingungen nicht möglich. Und die Verlässlichkeit, so betonte Bürgerbus-Vorstandsmitglied Josef Schlierkamp, sei für den Bürgerbusverein gerade mit Blick auf den Systemwechsel ein unverzichtbarer Anspruch.
Beiratsvorsitzender Bernhard Altenbockum hatte zu Beginn darauf hingewiesen, dass sich der Seniorenbeirat bereits seit seit Längerem mit dem Thema Mobilität in Lüdinghausen auseinandergesetzt und dabei vor allem die Bedürfnisse älterer Bürger in den Blick genommen habe. In Gesprächen mit dem Bürgerbusverein sei jedoch klar geworden, dass die Ausdehnung des Bürgerbusverkehrs auf die Bauerschaften mit einem Bus und ehrenamtlichem Fahrpersonal nicht möglich sei.